Escuelita - Mutter-Kind-Programm

Escuelita

Eine Escuelita

Vorbreitung

Vorbereitung auf die Schule

Lehrerinnen

Kurs für die Lehrerinnen



Auch Mütter mit Babys kommen zum Kurs

Chaco, Paraguay

 

Ziel des Mutter-Kind-Programms ist es, die indianischen Mütter mit ihren Kindern in dem Kulturwechsel zu begleiten. Erziehungsprinzipien, die auf Angst beruhen, sollen verändert werden, falsche, weil einseitige Ernährung soll überwunden werden, Hygienemaßnahmen und Gesundheitsprävention werden eingeführt – alles mit den Ziel, die physische und psychische Entwicklung der Kinder und Kleinkinder zu fördern.

Ana Kroeker, die Leiterin des Mutter-Kind-Programms, berichtet vom Jahr 2004:
„In den "Escuelitas" gingen dieses Jahr 740 Kinder im Alter von 3-6 Jahren zum Mutter-Kind-Programm. Manche zweijährigen Kinder haben auch schon ihre Geschwister begleitet. Diese Kinder wurden von 54 Lehrerinnen unterrichtet und von vier Technikern und einer Direktorin begleitet. Die Beteiligung und Hilfe der Mütter ist von großer Wichtigkeit, da sie selbst vieles dazulernen und auch täglich eine warme Mahlzeit für die Kinder kochen. Das merkt man am gesunden Aussehen dieser Kinder. Die Zusammenarbeit in diesem Programm wird durch ein jährliches schriftliches Abkommen gefördert.“

Täglich bringen die Mütter Kartoffeln, Kürbisse, Reis und Nudeln mit, manchmal auch Milch oder Weizengrütze, um gemeinsam einen Eintopf für alle zu kochen. Die Kinder, die an diesem Programm teilnehmen, sind gesünder und entwickeln sich besser. In ihrer kulturellen Tradition erziehen die Indianer ihre Kinder mit Angst vor verschiedenen Vögeln, Tieren und Geistern. Um dieser Angst entgegen zu wirken, hat ASCIM in den Indianersprachen Geschichten gegen die Angst geschrieben. Aber es ist ein langer Prozess, diese traditionell verwurzelten kulturellen Werte zu verändern. Durch Hof- und Tischspiele, die Arbeit mit Arbeitsblättern, Kinderlieder und andere Gemeinschaftsaktivitäten werden die Kinder auf die Schule vorbereitet.

Bemerkenswert ist, dass in diesem Jahr alle 44 „Escuelitas“ von Mitte März bis Ende Oktober durchgeführt werden konnten, dass keine Gruppe im Laufe des Jahres mangels Beteiligung eingestellt werden musste. Manchmal war die Beteiligung für ein oder zwei Wochen etwas weniger, weil die Eltern, besonders im Winter, an anderen Ort Arbeit suchten. Aber, wie begonnen, so konnte das Jahr mit 740 Kindern die Abschlussfeste feiern.

Betont werden sollte, dass die Zusammenarbeit mit den Indianergemeinschaften von zentraler Bedeutung ist. Die Indianergemeinschaften müssen selbst entscheiden, ob in ihrem Dorf eine „Escuelita“ eingerichtet und angeboten werden soll. Sie wählen die Lehrerinnen aus, die dort unterrichten. Und sie müssen sich auch an der Finanzierung beteiligen. ASCIM stellt das Material und bietet die Ausbildungskurse für die Lehrerinnen an. Ist die Gemeinschaft nicht bereit, Verantwortung für das Programm zu übernehmen, dann kann es nicht durchgeführt werden. Dies alles wird in einem schriftlichen Vertrag festgehalten.

Im Januar 2005 haben Fortbildungskurse für die Lehrerinnen stattgefunden. 25 Lehrerinnen der Enleht (Lenguaindianer) von 22 Schulen sowie 27 Lehrerinnen von den 22 Schulen der Nivaclegruppe haben teilgenommen. Da der Staat nur 17 von 64 Lehrergehältern bezahlt, ist eine finanzielle Bezuschussung des Programms unerlässlich.

 

Projektpartner:          ASCIM

Spendenstichwort:     "Mutter-Kind"


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