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Die Realität einer Familie aus Lapa

Divonete

Divonete mit ihren drei jüngsten Kindern

Mütterfreizeit

Divonete bei der Mütterfreizeit

 

Die Mutter Divonete ist 37 Jahre alt und hat drei kleine Kinder. Sie sind vier und zwei Jahre und 7 Monate alt und werden alle in der Tagesstätte von AMAS in Lapa betreut.

Divonete verlor ihren Vater mit 13 Jahren und blieb allein mit ihrer Mutter. Damals wohnten sie noch auf dem Land.

Mit 16 Jahren heiratete sie und wurde Mutter von vier Kindern. Von dieser Ehe sagt Divonete, daß es die Hölle für sie war. Sie bezeichnet ihren Mann als Ungeheuer. Sie litt sehr, der Mann schlug und demütigte sie. Als ihr erster Sohn noch ganz klein war, schnitt er ihr sogar mit einer Motorsäge ins Bein. Die Wunde war groß und blutete sehr, aber er ließ sie nicht in ärztliche Behandlung, aus Angst bei der Polizei angezeigt zu werden. Divonete hat eine große Narbe an ihrem Bein.

Nach der Geburt des vierten Kindes hielt sie es nicht mehr aus und floh mit dem Baby ins Haus ihrer Mutter. Der Mann wollte sie mit Gewalt zurückholen, aber sie ging nicht mehr mit. So ließ er sie ihre drei anderen Kinder nicht mehr sehen. Als die jüngste Tochter dann fünf Jahre alt war, nahm der Vater sie auch mit und bedrohte Divonete mit dem Tod, er hatte ständig eine Waffe bei sich. Divonete hatte große Angst vor ihm. Sie hat nie eine Ausbildung erhalten, so dass sie nicht in der Lage war, für ihre Rechte einzutreten. Sie litt sehr unter der Trennung von ihren Kindern.

Nach dem Tod ihrer Mutter lernte Divonete einen anderen Mann kennen und hatte ein Verhältnis mit ihm. So wurde die Tochter Marciele geboren. Aber dieser Mann wollte keine Verantwortung übernehmen und zahlt auch keinen Unterhalt für das Kind. Aus einem zweiten Verhältnis wurde noch eine Tochter geboren, Adriele. Doch auch diese Verbindung hielt nicht. Dann wurde noch Josué aus einem dritten Verhältnis geboren. Divonete arbeitete zu der Zeit als Putzfrau in einem Haushalt.

Marciele und Adriele sind von klein an in der Tagesstätte. Während der letzten Schwangerschaft litt Divonete sehr, konnte oft nicht arbeiten gehen und verbrachte Zeiten im Krankenhaus. Sie mußte Medikamente nehmen, damit das Baby nicht vorzeitig geboren wurde. Nachbarn kümmerten sich um die beiden Mädchen während der Nacht und die Tagesstätte am Tag. AMAS und die Gemeinde halfen mit Lebensmitteln und anderem. Auch Kleidungsstücke wurden für die Familie gespendet. Durch diese Probleme verlor Divonete ihre Arbeitsstelle, die Familie suchte sich eine andere Putzfrau.

Divonete begann eine evangelische Gemeinde in der Nähe ihres Häuschens zu besuchen.

Als Josué erst acht Tage alt war, gb es für die Mutter eine sehr erfreuliche Überraschung. Ihr ältester Sohn aus erster Ehe, jetzt schon 20 Jahre alt, besuchte sie völlig unerwartet. Sie wußte nicht, ob sie weinen oder lachen sollte, denn seit neun Jahren hatte sie keinerlei Nachrichten von ihren Kindern erhalten. Diese Kinder besuchen inzwischen auch eine evangelische Gemeinde und der Sohn versprach, mit den anderen Geschwistern wiederzukommen, um die Mutter kennen zu lernen.

Divonete nahm an einer Mütterfreizeit teil, die von der Tagesstätte aus organisiert wurde, und spürte dort, dass sie Jesus nachfolgen sollte. Sie sagt, dass nach dieser Entscheidung viele gute Dinge in ihrem Leben geschahen, dazu gehört auch das Wiedersehen mit ihrem Sohn.

Divonete ist sehr dankbar für die Hilfe und Unterstützung durch die AMAS – Tagesstätte. Manchmal war sie fast soweit ihre Kinder abzugeben, weil sie nichts mehr zu essen im Haus hatte. Doch in diesen Situationen erhielt sie immer Hilfe von Leuten aus der Tagesstätte und der Gemeinde durch Lebensmittel, aber auch durch mutmachende Worte und geistlichen Zuspruch.
Wir beten, daß Divonete bald eine neue Arbeitsstelle findet, um ihre Kinder unterhalten zu können.

Aaltje Cnossen Dück
Projektleiterin Lapa



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