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Einweihung der Schule in Campo Princesa



Warten auf die Feier



Fröhliche Gesichter



Die offizielle Übergabe



Schüler und Gäste vor der neuen Schule



Die Rückfahrt

Februar / März 2008. Wir sind wieder einmal im Chaco in Paraguay, im Hochsommer und im Regen. Ein wichtiges Ereignis steht bevor – zumindest für die indigene Gemeinschaft der Nivacle in ihrem neuem Dorf Campo Princesa und für ASCIM: Die Schule in Campo Princesa ist von den Dorfbewohnern in Eigenleistung gebaut worden und soll nun mit Beginn des neuen Schuljahrs eingeweiht werden. Campo Princesa liegt 150 km weit weg von Neuland, der letzten größeren bewohnten Ansiedlung in dieser Gegend im zentralen Chaco. Danach kommt Richtung West-Südwest nur noch Urwald und ein kleine Ansiedlung von Latinos, Campo Pirizal. Alles wird geplant und organisiert … und dann regnet es. Die Erdwege sind unpassierbar, die offizielle Einweihung wird verschoben.
Zwei Wochen später – inzwischen haben wir im Chaco (!) überschwemmte Straßen erlebt – unternehmen wir einen neuen Versuch, nach Campo Princesa zu kommen. Es hat nach wie vor immer wieder geregnet. Aber wir fahren los … und bekommen nach 30 km per Funk von vor uns fahrenden Teilnehmern an der Einweihungsfeier die Mitteilung, die „Straße“ sei nicht befahrbar und deshalb von der Polizei gesperrt worden. Diese Meldung hat auch der hinter uns fahrende Gouverneur der Provinz Boqueron erhalten, aber er als oberster Chef der Polizei will nun unbedingt nach Campo Princesa zur Einweihung der Schule, für die auch er sich eingesetzt hat. Er lässt die Schranke öffnen, und wir begeben uns auf eine abenteuerliche Fahrt durch den Urwald. Weil der Weg durch den Regen zum Teil unter Wasser steht, ist vor uns ein Raupenfahrzeug durch den Busch gezogen und hat eine neue Trasse in das Gebüsch geschnitten. Nach vier Stunden kommen wir an. Wir fahren durch die neue Siedlung einer indigenen Gemeinschaft der Nivacle.
ASCIM hatte das Land für die Nivacle gekauft und den Ansiedlungsprozess begleitet. Viele Familien der Nivacle waren begeistert, sind spontan auf dieses neue Land gezogen und haben angefangen, ihr Land zu bearbeiten, bevor die notwendige Infrastruktur geschaffen war. Das Wichtigste war ein Schulbau für die Kinder, die möglichst ohne Unterbrechung ihren Schulbesuch fortsetzen sollten. Dazu wurde in Deutschland eine besondere Spendensammlung durchgeführt. Viele große und kleine Spenden haben dazu beigetragen, dass der geplante Schulbau mit drei Klassenzimmern schnell durchgeführt werden konnte.
Schulbau ist ja eigentlich eine staatliche Aufgabe. Und so hat sich der Gouverneur von Boqueron durch die Spendenbereitschaft in Deutschland angespornt gefühlt, sich seinerseits für den Schulbau stark zu machen und parallel ein zweites Schulgebäude mit drei weiteren Klassenräumen zu finanzieren.
Zunächst besichtigen wir Campo Princesa. Die indigenen Familien leben in Hütten inmitten - ihres eigenen Landes. Die Felder sich bewirtschaftet und tragen reichlich (dank des vielen Regens). Es wird eine gute Ernte erwartet. Sie haben alles selbst aufgebaut, ihre Hütten, die Schule, auch die Gemeinschaftseinrichtungen: die Krankenstation, das Haus der Frauen, in dem sich die Frauen treffen und Kurse für die Frauen abgehalten werden, die Kirche, die gleichzeitig Gemeinschaftshaus für Versammlungen der Nivacle ist, das Zentrum mit einen kleinen Laden, die Viehstation.
Dass wir durch die Siedlung fahren, ist ein Zeichen für den Aufbruch der Familien. Wegen des Regens hatte man nicht mehr mit uns gerechnet. Doch nun scheint die Sonne und alle strömen zur Schule. Als wir unsere Rundfahrt beendet haben, sind alle versammelt. Die Feier beginnt, wie überall in Paraguay, mit dem Singen der Nationalhymne. Dann folgen die verschiedenen Ansprachen, - vom Leiter der Dorfgemeinschaft, vom Vorsitzenden des Schulkomitees, vom Rektor der Schule, natürlich auch vom Gouverneur, vom Geschäftsführer der ASCIM und vom Vorsitzenden der IMO – immer wieder unterbrochen von Liedern der Schüler. In einem feierlichen Akt wird die Urkunde überreicht, mit der ASCIM und IMO die Schule in das Eigentum und die Verantwortung der Nivacle übergeben. Als das Band zur Eröffnung durchschnitten wird, jubeln die Schüler und klatschen.
Dies ist ein großer Augenblick für die Nivacle. Wir sehen es an den Gesichtern, sie, die sonst oft ernst und undurchdringlich erscheinen, strahlen. Diese Menschen hier wissen, wie wichtig Bildung und Ausbildung sind. Die Kinder sind stolz auf ihre eigene Schule, die nun offiziell mit der paraguayischen Fahne geschmückt wird. Von der IMO erhalten sie eine bunte Weltkarte, auf der sie Berge, Flüsse und Meer erkennen können. Die größeren wissen bereits, wo Europa liegt.
Das Fest endet mit einem gemeinsamen Essen, das die Frauen über offenem Feuer nach ihrer traditionellen Art für uns zubereitet haben.
Wir verabschieden uns. Vier Stunden Fahrt durch den Urwald zurück liegen vor uns. Die Begegnung mit den Menschen in Campo Princesa hat uns froh gestimmt. Diese Menschen werden, wenn auch in unseren Augen weit ab von unserer Zivilisation, eine Zukunft haben. Unsere gute Stimmung geht auch nicht verloren, als wir plötzlich vom Erdweg wegrutschen und im Graben landen. Dann schaufeln wir eben …

 

 

 

 

Besuch der Primera Dama



Im Colegio Yalve Sanga



Indigenas zeigen ihre Handarbeiten



LKW mit Wasserfilteranlage

 

Am 6 Juni 2007 besuchte die Primera Dama,  Gloria Penayo de Duarte, die Gattin des Landespräsidenten, Yalve Sanga. Sie kam in Begleitung der Ministra de Secretaria Tecnica de Planificacion, einigem Personal, Vertretern aus ihrer eigenen Stiftung REPADEH und aus dem Buero vom Depacho de la Primera Dama de la Nacion.

Das Ziel war, verschiedene Schenkungen offiziell zu überreichen. Die Schenkung bestand aus einem LKW mit einer kompletten Wasserfilteranlage und einer Mobilen Klinik. Küchengeräte und Bäckereiutensilien wurden an die Comunidad Nivacle Unida übergeben. Die ASCIM hatte schon vorher eine Ambulanz von der Stiftung REPADEH erhalten.

Nach dem Rundgang und Mittagessen wurden auch noch auf Wunsch von Frau Gloria de Duarte das Museum, das Krankenhaus sowie das Alten- und Pflegeheim in Filadelfia besucht.

Die Präsidentengattin war beeindruckt von den besichtigten Einrichtungen und lobte vor allem Organisation und Professionalität, mit der alle Einrichtungen geführt werden.

 



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