Bericht von der Reise der COVESAP-Vertreter durch Europa

Dr. Hans Theodor Regier, Projektleiter von COVESAP

 

Die Kolonie Friesland hat seit einigen Jahren konkret Kontakt mit der IMO (Internationale Mennonitische Organisation). Die IMO hat das Projekt COVESAP finanziell unterstützt. Motiviert durch den Besuch einer IMO-Delegation im Oktober 2003 begannen wir mit der Idee zu arbeiten, eine Informationsreise für die Projektpartner in Europa zu organisieren.
Vom 2. – 26. Mai 2005 besuchten Erich Weiss und ich mennonitische Organisationen und Gemeinden in Europa. Wir suchten Begegnungen mit drei Zielgruppen:
- mennonitische Organisationen und Verbände wie IMO, AMG (Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland), MH (Mennonitisches Hilfswerk), SMM (Schweizerische Mennonitische Mission), ADS (Zusammenschluss der Mennoniten in den Niederlanden) und BN (Bijzondere Noden, die Stiftung für Hilfswerk der niederländischen Mennoniten).
- mennonitische Gemeinden, u.a.
- staatlichen Behörden, die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).
Besucht haben wir in Deutschland unter anderem Bonn, Heppenheim, Backnang, Schwandorf (Regensburg), Weierhof, Kohlhof, Hamburg, Bielefeld, Krefeld, Frankfurt und Berlin. In der Schweiz waren wir in Basel und im Jura und in den Niederlanden in den Städten Haarlem, Den Haag, Rotterdam, Amsterdam, Leiden, Pingjum, Witmarsum (Friesland) und Amersfoort.
Wir haben die Kolonie Friesland und das Projekt COVESAP offiziell etwa 16mal präsentiert. Die ganzen Reisevorbereitungen sind von Conny Wiebe-Franzen organisiert worden. Das Resultat der Organisationsarbeit von Conny Wiebe-Franzen war perfekt. Sie ist auch die Geschäftsführerin der IMO, und ihr Mann ist auf der letzten Mitgliederversammlung als einer der beiden Vorsitzenden dieser Organisation gewählt worden. Sie wohnen in Bonn und so war hier auch unser „Zuhause“ für diese Zeit.
Viel Zeit verbrachten wir während unserer Reise im Zug. Oft fuhren wir kreuz und quer durch das ganze Land, weil die Gemeinden an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten eine bestimmte Zeit für die Präsentation des Projektes eingeräumt hatten. Durch die vielen Präsentationen und Zugfahrten waren wir ständig ohne Pausen unterwegs. Es war aber ein sehr inhaltsreicher Stress.
Beeindruckend waren für uns die Umstände, mit denen man in Europa fertig werden muss: wenig Bewegungsfreiheit, geringes Arbeitsangebot (um es positiv auszudrücken), schrumpfende Gemeinden bezüglich Mitgliederzahlen usw. Aber auf der anderen Seite genießt man auch in gewisser Hinsicht ein geregelteres Leben.
Zuerst einmal mussten wir uns auch mit der Situation konfrontieren, dass für viele Mennoniten in Europa in Paraguay nur die Mennoniten im zentralen Chaco und die Indianer bekannt sind. Dass es in Paraguay auch Mennoniten in Ostparaguay gibt und auch noch Paraguayer, war für einige fremd.
Auffallend war auch die breite Palette der Einstellungen der Mennoniten bei den Diskussionen der verschiedenen aktuellen Themen. Es gibt auch hier sehr verschiedene Lebens- und Glaubenseinstellungen, sehr oft viel gelassener und offener als wir es gewohnt sind. So gab es z.B. bei der Präsentierung des Projektes Covesap verschiedene Meinungen bezüglich der geistlichen Arbeit in diesem Rahmen. Einige betonten einen engen Kontakt zwischen wirtschaftlicher, sozialer und geistlicher Entwicklungspolitik, andere legten den Schwerpunkt auf eine klare Trennung zwischen wirtschaftlicher und geistlicher Entwicklung. Es war für uns sehr lehrreich, die verschiedensten Positionen anzuhören. Allgemein war das Echo bei den Präsentationen der Kolonie Friesland und des Projekts Covesap sehr positiv.
Unser Hauptziel der Reise war, die Partner in Europa über die Entwicklung von Covesap zu informieren und gleichzeitig nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die Zukunft zu suchen. Das erste Ziel haben wir wahrscheinlich erreicht, und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit werden wir versuchen, im Laufe der nächsten Monate und Jahre zu konkretisieren. Auf Grund der Reaktionen und Kommentare der jeweiligen Zuhörer und Projektpartner sind die Perspektiven in dieser Hinsicht recht gut.



Die Gäste überreichen dem IMO-Vorstand eine Ehrentafel als Dank für die Unterstützung



Präsentation in der Mennonitengemeinde in Backnang



Besichtigung eines landwirtschaftlichen Großbetriebes in der Pfalz



Präsentation des Projektes beim Mennonitischen Hilfswerk


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