AIDS-Präventionsprogramm in Äthiopien

AIDS-Präventionsprogramm in Äthiopien

	Aufklärung für Kinder und Jugendliche
	Aufklärung durch Theaterspiel
	Aufklärungsunterricht im Freien
	Homecare-Unterricht

D-H-J Family Life Promotion Project 
der Meserete Kristos Church (MKC)

Äthiopien

Das AIDS-Präventionsprogramm der Meserte Kristos Church, der Konferenz der Mennonitengemeinden in Äthiopien, wird seit 2002 vom Mennonitischen Hilfswerk, der IMO und dem MCC finanziell unterstützt.

In der ersten Projektphase von 2002 bis 2004 wurden zentral die grundlegenden Strukturen des Projektes für die Beratungs- und Präventionsarbeit, für die medizinische und psychosoziale Unterstützung betroffener Familien sowie für die Versorgung und psychosoziale Begleitung der AIDS-Waisen aufgebaut. Dazu hatte die MKC entsprechend ihrer kirchlichen Strukturen über ganz Äthiopien verteilt 16 Beratungsstellen eingerichtet, die die Menschen in der Umgebung in der Problematik, den Gefahren, der Vorsorge der HIV/AIDS-Ansteckung und der Begleitung von HIV/AIDs-Infizierten unterrichten.

In der zweiten Projektphase von 2005 bis 2007 geht es um die von Anfang an geplante, wie ein „Schneeballsystem“ funktionierende Ausdehnung des Projektes über ganz Äthiopien. In den Regionen Degem, Hossana und Jimma haben Aufklärung, Beratung und Vorbeugung in Bezug auf AIDS aufgrund von drei Faktoren eine ganz besondere Bedeutung:

Die Zahl der gefährdeten Jugendlichen und jungen Leuten, die vom Land in die Stadt abwandern, wächst stetig. Fehlende Aufklärung und frühe vielfältige Sexualkontakte sorgen für die Verbreitung von AIDS.

Um das Familieneinkommen zu sichern, ziehen die Männer als Wanderarbeiter durch die Region. Da in diesen Regionen Polygamie als Familienform akzeptiert wird, haben die Männer oft an verschiedenen Orten Ehefrauen. Auch dieser wechselnde Geschlechtsverkehr fördert die Ausbreitung von AIDS.

Arme Familien drängen ihre jungen Töchter zu einer frühen Heirat, oft ohne zu wissen, dass dieser Mann bereits HIV-infiziert ist.

HIV und AIDS sind zudem nach wie vor Tabuthemen: Eltern sprechen nicht mit ihren Kindern darüber, klären sie nicht über die Gefahren auf, oft sicherlich deshalb auch nicht, weil sie selbst nicht genug wissen. Und Menschen, die infiziert sind, schämen sich ihrer Krankheit und schweigen darüber.

Vor diesem Hintergrund geht es darum, die drei Beratungsbüros im Rahmen des Gesamtprojektes in den Regionen Degem, Hossana und Jimma auf- und auszubauen. Das Hauptziel ist, die Zahl der HIV/AIDS-Infektionen in diesen MKC-Regionen unter den Jugendlichen und Erwachsenen zu reduzieren, um den Menschen eine neue Lebensqualität zu geben. Dazu sollen Beraterinnen und Berater der lokalen Kirchen der MKC ausgebildet werden, die das Präventionsprogramm implementieren, durchführen, überwachen und evaluieren.

Das Programm in den drei Regionen soll in dem Zeitraum von Juni 2004 bis May 2007 durchgeführt werden. Dazu wird um finanzielle Unterstützung gebeten, und zwar für folgende Aufgaben:

Peer Education: Mit Kindern und Jugendlichen, betroffenen und vor allem bisher nicht betroffenen, soll in ihren Gruppen gearbeitet, Aufklärung und Beratung durchgeführt sowie Unterstützung gewährleistet werden.

Home Based Care: Berater, Sozialarbeiter, medizinische Mitarbeitende und Prediger gehen direkt in die Familien, von denen oft mehr als ein Familienmitglied AIDS-infiziert sind, um auf vielfältige Weise diese Familien zu unterstützen.

Unterstützung von Waisen: Kinder, die oft beide Eltern durch AIDS verloren haben, brauchen besondere Begleitung. Damit sie nicht auf der Straße landen oder in Waisenhäuser abgeschoben werden, werden Pflegefamilien gesucht, die – da sie oftmals selbst am Rande des Existenzminimums leben – finanzielle Unterstützng brauchen.

Es sollen Beratungsstellen aufgebaut werden, in denen auch medizinische Untersuchungen durchgeführt und von denen aus die Betreuung der Betroffenen organisiert wird.

Die in der Beratungsarbeit eingesetzten Mitarbeitenden brauchen Schulung und Training für ihre Aufgaben.

Partnerorganisation:   Meserete Kristos Church, Äthiopien
Spendenstichwort:   "AIDS Äthiopien"